Frankreich 2011 - Mooney 201

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Frankreich 2011

Reisen

EMPOA Mooney Tour 2011 nach Frankreich

Im Juni 2011 gab es die erste längere Reise mit der D-EGWS. Waren es zuvor im wesentlichen Tagesausflüge die mich in die verschiedenen Gegenden Deutschlands führten, war diesmal Frankreich angesagt.

Die
EMPOA (European Mooney Pilots and Owner Association) hatte zum Fly-In geladen. Neun Mooneys trafen sich dann auch in Deauville in Nordfrankreich, um über ein verlängertes Wochenende über La Rochelle bis nach San Sebastian und zuücl über Lyon zu fliegen. Genau die richtige Tour für Mooneys.

Sofort fühlte ich mich unter den Mooniacs heimisch. Die Planung war perfekt und das Programm liess zum einen genug Spielraum für eigene Aktivitäten, zollte aber auch dem am Ende wechselhaften Wetter Tribut.

Da der gerade überholte Motor noch in der Einlaufphase war, hatte ich kurz vor der Reise noch einen Ölwechsel durchführen lassen. Die geplante Enroute Time von 15 - 20 Stunden passte auch ausgezeichnet in den Plan. Nur die Kraftstoffkalkulation musste diesen besonderen Anforderungen angepasst werden. Nicht über 5.000 ft, immer 75% Leistung und nicht Leanen wurde mir vom Werkstattleiter ans Herz gelegt.


So erfolgte der Anflug nach Deauville mit einem Tankstop in Stadtlohn, nahe der Niederländischen Grenze. Von dort ging es über die Niederlande und Belgien weiter nach Frankreich. Überall freundliche und gut englisch sprechende Controller sowie keinerlei Probleme mit Lufträumen waren die ersten sehr positiven Erfahrungen. Das Vorbereitungstreffen der EMPOA hatte sich gelohnt.

Von Deauville ging es am nächsten Tag weiter nach La Rochelle. Nach einem gutem Frühstück ging es mit dem Taxi zum Flugplatz, wo eine Maschine nach der anderen abhob. Kleiner Fauxpax - Vergessen den Transponder zu aktivieren. Aber die Controller sahen es entspannt.

Dank guter Vorbereitung und Autopiloten war der Flug sehr entspannt. Genug Zeit sich mit dem Engine Monitor zu befassen, der nach eniger Zeit eine erhöhte Abgastemperatur am Zylinder 2 zeigte. Zunächst einmal kein Problem. Ein wenig Ladedruck raus und schon war alles wieder normal.

Auf die Besonderheiten einer Landung in la Rochelle wurden wir bereits beim Briefing hingewiesen. Häufig starker Seitenwind wurden wir gewarnt. Und tatsächlich konnte man an diesem Tag wunderbar die Maximal Tested Crosswind Komponente erfliegen. Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine 50 Stunden auf der Mooney hatte war ich auf die Landung bereis im ersten Anlauf stolz zumal kurze Zeit später eine RyanAir Maschine zwei Versuche benötigte.

  

Der Nachmittag und Abend in La Rochelle war der Stadtbesichtigung sowie dem Abendessen bei "Andre" gewidmet, einem Fischrestaurant direkt am alten Hafen. Nur eines machte uns Sorgen. In Südfrankreich waren für das restliche Wochende Tiefausläufer mit entsprechend schlechten Wetterbedingungen vorhergesagt. Schweren Herzens wurde der Rest der Reise gecancelt und die Rückreise vorbereitet.

Beim runup wurde auf einmal die Ursache für die erhöhte Temperatur auf dem Flug von Deauville klar. Die Zündkerze des linken Magneten am Zylinder 2 zündete nicht. Das war eindeutig am EDM ablesbar. Glücklicherweise befand sich am Flughafen La Rochelle eine Werft, so dass unmittelbar mit der Ursachenforschung begonnen wurde. Es dauertew jedoch bis Sonnabend vormittag bis klar wurde, dass ein defektes Kabel des neu eingebauten Zündgeschirrs defekt war. Offensichtlich falsch eingebaut, da es unter Zug stand und so scheuern konnte.



Vorher hatte ich jedoch noch das Problem ein Zimmer für die Nacht zu finden. Es war langes Wochenende und alle Hotels in La Rochelle waren restlos ausgebucht. Letztendlich bekam ich ein Appartment in einer Feriensiedlung auf Il de Re. Teuer und ohne Bettwäsche, aber zumindest hatte ich ein Dach über dem Kopf und konnte am Abend ein wenig diese Insel erkunden.
Am Sonnabend morgen versuchte ich nun wieder zum Flughafen zu kommen, jedoch auch hier: Taxis oder gar öffentlicher Nahverkehr - Fehlanzeige. Die einzige Taxifahrerin, die ich vor einem Hotel fand machte mir mit deftigen Worten klar, dass ich mit ihr gefälligst in französich sprechen soll. Dies scheiterte doch daran, dass mein Wortschatz aus Bonjour, Merci und s'il vous plaît besteht.
In Hafenrestaurant, in dem ich frühstückte, gab es mehr Hilfe und so fand ich mich denn auch gegen Mittag wieder am Flieger ein.
Das Auffinden eines passenden Zündgeschirrs, dessen Einbau und vor allem das Klären der Zahlungsmodalitäten nahmen noch so einige Zeit in Anspruch, so dass ich erst gegen 15:00 Uhr die Heimreise antreten konnte. Das erste Leg führte mich bis kurz vor die belgische Grenze nach Melville. Die dortige Tankstelle war am Wochenende jedoch nur für Besitzer einer Tankkarte zugänglich. Da ich zudem mein Bargeld der Werkstatt als Pfand für das Züngescghirr überlassen musste kam ein weiteres Problem hinzu. Doch die Freunde des lokalen Fliegerklubs halfen. Einer fuhr mich zum nächsten Geldautomaten, wo ich ausreichend Bargeld holen konnte, um dem nächsten den mittels seiner Tankkarte getankten Kraftstoff zu bezahlen. Inzwischen war es fast 19:00 Uhr und auf die letzte Minute hob ich Richtung Berlin ab.

Das Wetter war gut und da ich ja sowieso schnell fliegen sollte wurde die Strecke auch in 3, 5 Stunden bewältigt, so dass ich noch gerade Sunset +30 am Heimatplatz aufsetzte. Das Wochenende verlief zwar nicht wie geplant, hatte aber trotzdem so einiges zu bieten.

 
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